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Fördermittelstreichung beim Bundesprojekt „Mehrgenerationenhäuser“ gefährdet Projekte im Saarland

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Saarbrücken. Die neun Saarländischen Mehrgenerationenhäuser fürchten um ihre Existenz.  Laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) werden die Mittel für die rund 530 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland ab dem kommenden Jahr um fünf Prozent gekürzt. Damit sind automatisch auch die neun bestehenden Einrichtungen im Saarland unmittelbar betroffen. „Eine Streichung mit fataler Wirkung. Mehrgenerationenhäuser, neun davon im Saarland, leisten seit 2006 mit ihrer generationenübergreifenden Arbeit schnelle und bedarfsgerechte Hilfe vor Ort, auch und gerade in Krisensituationen, wie der Flüchtlingskrise, in der Pandemie oder nach dem Angriff auf die Ukraine. Sie sichern gesellschaftliche Teilhabe, Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Alter. Mehrgenerationenhäuser sind systemrelevant, sie widmen sich flexibel akuten gesellschaftlichen Problemen, sei es Vereinsamung, Alphabetisierung, Armut oder Digitalisierung. Sie sind Orte gelebter Demokratie, die sich immer wieder neuen Aufgaben stellen“, sagt die Arbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Saar der LIGA Saar der Freien Wohlfahrtspflege im Saarland.

Nun sei statt dem dringend benötigten Inflationsausgleich eine Kürzung vorgesehen, die die Häuser zusätzlich unter Druck bringe. Die Trägerlandschaft sei vielfältig, die Kürzung bringe insbesondere die kleineren Träger unvermittelt an ihre Grenzen. Einschneidend sei die Maßnahme für alle, hat die Arbeitsgemeinschaft festgestellt:  „Arbeitsbelastung und Engagement von haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten in den Mehrgenerationenhäusern sind sehr hoch, umso schlimmer ist die Vorstellung, durch die bevorstehende Kürzung Angebote einschränken zu müssen. Die Folgekosten der Kürzungen, durch die daraus resultierenden Maßnahmen, werden deutlich höher sein. Dieser kausale Zusammenhang sollte den Verantwortlichen seit Jahren bekannt sein.“ Die Verbände der LIGA Saar sehen die aktuelle Entscheidung auf Bundesebene mit Unverständnis.

Die LIGA Saar der Freien Wohlfahrtspflege Saar (LIGA Saar) ist die gemeinsame Stimme der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Saarland. Dazu gehören: Die Arbeiterwohlfahrt, der Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Synagogen Gemeinde Saar.